pix NRTNewRadioTower Mail
pix pix pic
Home
Firmenprofil
Daten & Fakten
Presse/News
Jobs
Standorte
Gesellschaften

Dienstleistungen
In märkischen Sand gesetzt

VDI nachrichten, Nr. 36, S. 17, 8. September 2000

BildHausbesitzer sollten künftig auf Mieter verzichten und lieber die sechs neuen UMTS-Netzbetreiber ins Haus lassen, empfahl jüngst unterschwellig ein Geldanlage-Magazin. Ein Dreiviertel-Milliönchen pro Jahr könnten herausspringen, wenn Mobilcom & Co. eine UMTS-Antenne aufs Dach stellen. Nur etwas Platz auf dem Dachboden müsse schon sein für die Basisstationen und ein paar Kabel im Treppenhaus. Der schnelle Reichtum hängt aber von der zentralen Lage des Hauses ab, beeilt sich das Magazin aus Frankfurt zu versichern. Wer in der Lage ist, hohe Mieten aus der guten Lage zu schlagen, hat nicht nur eine Chance auf goldene Dächer, wie die Geld-Postille verspricht. Denn die immer freie Leitung fürs Handy dank der Dach-Antenne sollte auch den Mietern ein paar Mark mehr wert sein. Wenn die nicht strahlend das Weite suchen. Aber mit ein bisschen Isolierung, verspricht der Immobilieneigentümer-Verband, ist auch das EMV-Problem keines mehr. Ein bissschen Teerpappe auf dem Dach, Alufolie oder eine hübsche Kupferblechdecke im Wohnzimmer gegen die bösen Strahlen - soviel Fürsorge des Hausbesitzers kommt bei den Mietern gut an.
Wo Milliarden winken, setzt man nicht nur auf Dächer, sondern auch auf Sendetürme. So weihte die Mülheimer Firma New Radio Tower in der letzten Woche den "bundesweit ersten UMTS-Sendemast" in Schopsdorf ein. Profilaktisch bislang, denn die passenden Antennen müssen erst noch nach Sachsen-Anhalt kommen.
Wo die Hoffnung auf das schnelle Geld so groß ist, stören Tatsachen nur unnötig: Der tatsächlich erste, mit Antennen bestückte UMTS-Sendemast funkt schon lange in Düsseldorf, wo die Technik getestet wird. Der PR-Gag auf jeden Fall gelang, die Firma von der Ruhr hat sich die Werbemillionen gespart, zumal sie noch über tausend weitere Masten in den Sand setzen will.
Doch während das Dörfchen Schopsdorf mit seinem leeren Betonmast hoffnungsfroh auf seine Zukunft als deutscher UMTS-Nukleus wartet, bleiben Fragen zurück: Lohnen sich für die Turmbauer die 500000 DM ? Wer investiert schon in betonierte Hoffnungen im märkischen Sand ?
Bis dato müssen sie unbeantwortet bleiben. Nur eines steht schon jetzt fest: Aus dem Milliardenspiel UMTS kann in Windeseile ein Millionengrab werden - auf Dächern ebenso wie auf Türmen.

Friedhelm Weidelich



zurück zur Übersicht
Top

pix Sitemap
Suche
Turm
pix dftroofsitemanagementpgbasis pix